Wie baut man ein Baumhaus für Kinder im Garten?

2022-08-26 21:11:20 By : Mr. Adonis Su

Von Felix Mildner | 21. Mai 2021, 12:28 Uhr

Viele Kinder träumen von einem eigenen Baumhaus im Garten. Ein Traum, der mit der richtigen Anleitung auch in Erfüllung gehen kann. myHOMEBOOK zeigt, wie man am besten vorgeht und was beachtet werden sollte, damit die Kinder sichere Abenteuer erleben können.

Zum Spielen, Träumen und Entspannen ist ein Baumhaus der ideale Ort. Von Profis kann der Preis für die Montage schnell in die Höhe gehen. Um trotzdem den Kinderwunsch zu erfüllen, gilt es, selbst zu Hammer und Nagel zu greifen. Wie das geht und was man tut, wenn man keinen geeigneten Baum im Garten hat, lesen Sie hier.

In vielen Fällen ist ein Baumhaus nicht ausschließlich am Baum befestigt, sondern steht auf tragenden Stelzen, die mit Pfostenhaltern in einem betonierten Punktfundament im Boden verankert sind. Das bietet einige Vorteile: Der Baum wird nicht zu sehr belastet und kann weiter ungestört wachsen, außerdem wird die Stabilität durch eine separate Stützkonstruktion erhöht. Natürlich kann der Baum weiterhin das Zentrum des Baumhauses bilden und mit der Baumkrone ein natürliches Blätterdach bilden.

Im Baumarkt gibt es auch Bausätze für Spielhäuser für einige hundert Euro zu kaufen. Auch diese eignen sich für den Spielplatz im eigenen Garten und sind oft mit Schaukel, Rutsche oder Kletterwand ausgestattet. Wenn kein geeigneter Baum vorhanden ist, kann sich so ein Bausatz anbieten.

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Ein Baumhaus – auch wenn es sich um ein kleines handelt – ist nicht an einem Wochenende fertig gebaut. In der Regel erstreckt sich die Bauphase über mehrere Wochenenden hinweg. Mindestens zwei Erwachsene sollten sich daran beteiligen. Ein Wochenende sollte vorab für die Planung und gegebenenfalls Materialbeschaffung reserviert werden. Wenn Kinder mithelfen, ist unbedingt auf die Sicherheit zu achten. Die Kleinen sollten nur unter ständiger Aufsicht und am Boden mitarbeiten.

Wichtig: Beim Arbeiten auf dem Baum sollte man sich mit Gurt und Sicherungsseil absichern. Kinder dürfen das Baumhaus erst betreten, wenn es fertig ist.

Gutes und sinnvolles Werkzeug erspart viel Arbeit und Ärger. Idealerweise installiert man einen Korb am Baum, damit Hammer und Säge stets griffbereit sind. Eine stationäre Säge am Boden lohnt sich, um die Bretter abzulängen. Folgendes Werkzeug ist beim Baumhaus bauen unerlässlich:

Tipp: Werkzeug wie eine Kappsäge kann man in jedem Baumarkt ausleihen. Das kann sich lohnen, da sich das Holz damit sehr schnell zusägen lässt.

Da das Holz das ganze Jahr über Wind und Wetter ausgesetzt ist, sollte man zu einer langlebigen und robusten Sorte greifen. Lärche oder Douglasie sind dafür besonders geeignet. Fichtenholz ist beim Preis fast unschlagbar und auch für den Außenbereich geeignet, benötigt aber einen Schutzanstrich, da es empfindlich für einen Insekten- oder Pilzbefall ist. Das Holz nach dem Zusägen gut abschleifen, damit sich die Kinder nicht verletzen.

Tipp: Da für das Baumhaus eine größere Menge Holz nötig ist, kann es sich auch lohnen, in einem Sägewerk anzufragen. Hier wird es auch direkt entsprechend zugesägt. In manchen Fällen ist es dort auch günstiger als im Baumarkt.

Je mehr Gewicht das Baumhaus hat und damit auf dem Baum lastet, umso größer, gesünder und damit tragfähiger muss er sein. Bevor man sich an das Planen eines Baumhauses macht, sollte der entsprechende Baum genau untersucht werden. Befinden sich morsche Äste daran? Ist er von einem Baumpilz befallen? Dann sollte man den Baum nicht noch mehr traktieren.

Tipp: Vor allem die Äste sollte man sich genauer ansehen. Sind sie in der richtigen Höhe, und bieten sie ausreichend Platz für eine Plattform? Astgabelungen können als natürliche Auflagepunkte für Querstreben dienen.

Einige Bäume haben eher poröses Holz, beispielsweise Pappel, Birke oder Robinie. Andere wiederum haben eine verzweigte und starke Aststruktur, beispielsweise Apfel- oder Birnbäume. Auch gesunde Eichen, Buchen, Linden oder Ahornbäume sind für ihre Stabilität bekannt.

Der Stamm sollte einen Durchmesser von mindestens vierzig Zentimeter haben. Zum Berechnen des Durchmessers einfach Maßband um den Stamm legen, Umfang abmessen und durch 3,14 (π) teilen.

Die Höhe der Plattform bemisst sich zum einen an der Wuchsform und Aststruktur des Baumes, zum anderen am Alter der Kinder. In der Regel befindet sich das Baumhaus 1,5 bis 2,5 Meter über dem Boden. Höher sollte es aus Sicherheitsgründen nicht sein.

Im besten Fall liegt das meiste Gewicht des Baumhauses auf einer Pfostenkonstruktion auf und nicht auf Baumstamm oder Ästen. Je weniger Nägel oder Schrauben in den Baum getrieben werden, desto besser. Auch Schlingen aus Draht oder Seil können den Baum einschneiden und am Wachstum hindern. Wenn Nägel oder Schrauben im Holz rosten, werden die Bäume zusätzlich geschwächt. Deshalb rostfreie Schrauben aus Edelstahl verwenden.

Diese drei Möglichkeiten gibt es, das Baumhaus abzustützen:

Tipp: Verwenden Sie für die Montage große Bauschrauben aus Edelstahl. Das Gewicht sollte jedoch bei allen Konstruktionen nicht von den Schrauben, sondern den Verbindungen der Holzbalken getragen werden. In den Pfosten Einkerbungen mit dem Stechbeitel herausarbeiten, auf dem das Querholz aufliegen kann. Köpfe von Schrauben bündig eindrehen oder abdecken, um Verletzungen zu vermeiden.

Das Gewicht eines Baumhauses sollte man nicht unterschätzen. Je stabiler und tragfähiger die Konstruktion, desto mehr Last kann sie tragen. Wird die Plattform von vier dicken Pfosten getragen, die mit Halterungen im Boden verankert sind, kann das Baumhaus auch etwas größer und damit schwerer ausfallen. Ansonsten sollte man möglichst Gewicht einsparen, beispielsweise durch ein Dach aus Sperrholz und Dachpappe. Bei der Plattform und Stützkonstruktion sollte, wenn möglich, nicht an Material und damit an Gewicht gespart werden.

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Wichtig beim Planen und Bauen des Baumhauses ist die Art des Einstiegs oder Zugangs. Auch hier sollte man vor allem auf die Sicherheit achten, da viele Unfälle passieren können. Oft haben es die Kleinen besonders eilig, in das Baumhaus zu gelangen. Dafür gibt es eine Reihe von Möglichkeiten:

Tipp: Am Boden sorgt etwas Rindenmulch oder vergleichbares Schüttgut für eine weichere Landung, falls doch mal ein Absturz passiert.

Um das Baumhaus (noch) interessanter zu gestalten, kann man es mit zusätzlichen Elementen ausstatten. Der Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt – außer natürlich durch die Sicherheit. Rutschen oder Schaukeln gibt es im Baumarkt. Auch ein Kletternetz, das unter das Haus gespannt wird, bietet für Kinder viele tolle Möglichkeiten. Zu guter Letzt kann das Baumhaus auch noch farblich gestaltet werden. Dabei kann der Nachwuchs mithelfen.

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Ein Dach schützt vor Regen und Wind, ist allerdings auch mit etwas mehr Aufwand verbunden. Zudem sollte das Gewicht eines festen Dachs beim Planen berücksichtigt werden. Allerdings gibt es auch Alternativen:

Ein stabiles Geländer ist essenziell, um Abstürze zu vermeiden. Es sollte aus stehenden Sprossen mit einer Höhe von mindestens 75 Zentimeter bestehen, der Abstand dazwischen sollte rund zehn Zentimeter betragen. Auf die Sprossen kommt ein Handlauf. Das Holz unbedingt sauber abschleifen, um Verletzungen zu vermeiden.

Bevor man sich der Planung und dem Bau eines Baumhauses widmet, sollte man unbedingt die rechtlichen Bestimmungen prüfen. Welche Höhe darf das Baumhaus haben? Wie sieht es mit Abstandsbegrenzungen aus? Und wann braucht man eine Baugenehmigung? Leider gibt für die Fragen keine einheitliche Regelung, da diese je nach Kommune anders sein können. Am besten setzt man sich mit dem örtlichen Bauamt in Verbindung. Auch bei der Art des entsprechenden Baumes kann es Einschränkungen geben.

Hinweis: Außerdem ist es sinnvoll, mit dem Nachbarn über das geplante Baumhaus zu sprechen. Es könnte nämlich die Sicht verdecken oder die Privatsphäre einschränken.